Wird jetzt alles gut? Was wir 2020 tun müssen, um die Welt zu retten.

Herzlichen Glückwunsch! Gerade haben die Grünen in der Hamburger Wahl mehr als elf Prozent zugelegt und ziehen locker mit über 20 Prozent in die Bürgerschaft ein. Am Freitag davor haben wieder mehr als 20.000 Menschen mit Greta Thunberg und Fridays for Future in der Hansestadt demonstriert. Diese Großdemos sind zwar heute eher wieder die Ausnahme, aber trotzdem ziehen sie noch immer viele Menschen an.

Vor allem, und das ist wichtig, ist Fridays for Future nicht mehr „nur“ ein Schülerstreik. Er ist in der gesellschaftlichen Mitte angekommen. Auf den Demonstrationen sieht man alle gesellschaftlichen Schichten und Altersgruppen zusammen. Dieses Gemeinsam spiegelt sich auch in der Hamburger Wahl wieder. Wer über zwanzig Prozent bekommt, macht irgendwas richtig. Oder besetzt zumindest die Themen, die viele Menschen heute oder morgen wichtig finden.

Das, und hier kommt das zweite Herzlichen Glückwunsch, ist der Verdienst von allen, die nachhaltige Themen in den letzten Jahren nach vorn gebracht haben: auf Demonstrationen, mit Petitionen, mit Aktivismus oder ganz einfach im Freundes-, Familien- oder Bekanntenkreis. Danke dafür! Nachhaltigkeit steht heute nicht mehr für Leinen-Öko und grüne Hippies. Nachhaltigkeit steht heute für Zukunft! Und zwar für eine gute Zukunft von uns allen.

Immer mehr Menschen erkennen die Potenziale, die sich auftun, wenn wir uns für neue Formen des Wirtschaftens, des Konsums, der Mobilität und der Energieversorgung öffnen. Und immer mehr Menschen fordern diese Wandlung von unseren Politikern ein. Keine Partei kann sich heute nicht mit dem Klimawandel und dessen Folgen beschäftigen. Auch das hat Hamburg gezeigt, wo die SPD einen grünen Wahlkampf geführt hat.

Die meisten Menschen unserer Gesellschaft haben verstanden, dass wir gerade eine Zeitenwende durchleben. Sie müssen jetzt noch besser verstehen, dass diese Zeitenwende für uns alle eine bessere Zukunft bringen kann: gesünder, sozialer, sicherer, fairer, gleichberechtigter. Unsere Aufgabe ist es, diese Idee einer guten Zukunft noch konkreter zu kommunizieren und den Menschen die Angst vor Veränderung zu nehmen.

Für viele Menschen (auch für uns) ist das Thema Klimawandel individuell viel zu groß. Deshalb sollte unsere Strategie im Jahr 2020 sein, uns alle Pfeiler des System anzuschauen, das ein solche Katastrophe auslösen konnte – und ja, wir sprechen von dem System, in dem wir alle im Westen leben. Wir müssen jeden einzelnen Pfeiler hinterfragen und, wenn nötig, einzeln ab- und umbauen. Dabei kann sich niemand um alles kümmern, aber jeder kann sich mit einem bestimmten Thema identifizieren und daran mit Gleichgesinnten arbeiten.

In der Klimabewegung sehen wir einige der intelligentesten, positivsten und kreativsten Menschen unserer Zeit. Wenn wir mit ihnen zusammen zu jeweils konkreten Themen Druck aufbauen, werden wir nach und nach die nötige Veränderung herbeiführen. Wir müssen jetzt vom großen Ganzen, hin zu konkreten lokalen Kampagnen kommen. Nur dann haben wir eine Chance, den Menschen zu zeigen, wie eine nachhaltigere Welt ganz praktisch im Alltag aussehen kann. Und nur wenn der Großteil unserer Gesellschaften davon überzeugt ist, werden wir unsere Welt retten können. Packen wir es an!

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