Captain Fantastic ist wahrscheinlich der unpassendste Filmtitel aller Zeiten. Statt einer neuen Marvel-Comic Verfilmung handelt es sich hier nämlich um einen intelligenten Indie-Film zu einer sehr grundlegenden Frage: Wie weit will man gehen, um nachhaltig zu leben?
Die im Film gezeigte Familie ist vor Jahren in den Wald gezogen und lebt dort völlig autark im Einklang mit der Natur und abgeschieden von der Zivilisation. Die Kinder werden in der Home-School erzogen und statt Weihnachten wird der Noam Chomsky Day gefeiert. Das alles wirkt irgendwie komisch und tatsächlich erkennen auch die Kinder irgendwann, dass sie keine Ahnung vom realen Leben haben und für Außenstehende eher wie Freaks wirken.

Damit tritt aber auch der tiefere Kern des Films an die Oberfläche. Im Grunde ist die Familie nämlich einfach nur konsequent und stellt das Idealbild einer nachhaltigen Familie dar: Off-The-Grid, Antikonsum, Selbstversorgung und Entzug von allen kapitalistischen Ansprüchen. Wer die Welt retten und seinen CO2 Fußabdruck senken will – thats your way to do it!

Natürlich schafft der Film eine extreme Variante des nachhaltigen Lebens. Wer Captain Fantastic guckt, fragt sich ganz automatisch, welche Art zu leben glücklicher und gesunder macht. Und wahrscheinlich findet jeder in Nuancen seine eigene Antwort.
In welche Richtung sich das Leben der Familie entwickelt und wie die Konfrontation mit der amerikanischen Wirklichkeit aussieht, zeigt Captain Fantastic auf eine leichte und teilweise bizarre Weise. Und trotzdem ist es spannend zu sehen, wie sich die Familie während des Films entwickelt, selbst reflektiert und schließlich … Das lassen wir mal noch offen. Wichtig: Bitte nicht den Trailer schauen, der zeigt im Grunde schon den ganzen Film.

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