Viele Leute, die in den OHNE Laden in München kommen, wissen gar nicht so recht, was sie drinnen erwartet. Das helle minimalistische Interieur erinnert eher an einen Designshop, der sich so auch gut in Berlin Mitte behaupten könnte. Dass es sich beim OHNE um einen Supermarkt handelt, wird einigen erst auf den zweiten Blick klar. Das Besondere: Die Betreiber verzichten komplett auf Einweg-Verpackungen und bieten alle Waren individuell portionierbar oder im Glas an. Damit ist das OHNE schnell zum Zero Waste Paradies der Maxvorstadt geworden – und der erste Anlaufpunkt für nachhaltiges Einkaufen in München. Wir haben bei unserem VOR \ ORT Besuch mit Chrissi, eine der Macherinnen hinter dem Laden gesprochen.

Hallo Chrissi, wie kam es zu der Idee einen verpackungsfreien Supermarkt zu eröffnen?
Hannah Sartin, ihr Mann Carlo Krauß und ich haben uns während ihres Crowd-Funding zum OHNE Laden kennengelernt. Sie haben bereits Zero Waste gelebt und gemerkt, wie schwer es ist verpackungsfrei zu konsumieren. Deshalb wollten sie diese Möglichkeit einfach selbst anbieten. Ich bin dann dazugestoßen, weil ich schon immer etwas machen wollte, was wirklich Sinn macht.
Was macht Dir besonders Spaß daran, im OHNE Laden zu arbeiten?
Besonders schön ist es, zu sehen, wie sich der verpackungsfreie Gedanke verpflanzt. Oft kommen Leute rein, die nur mal schauen wollen. Das nächste Mal kommen sie dann schon mit einer Tasche. Es ist toll zu beobachten, wie jeder seinen Haushalt ein bisschen umstellt. Und selbst, wenn man hier nur seine Nudeln kauft, ist das auch schon eine Einwegverpackung weniger.


Noch mal für alle, die’s noch nicht wissen: Was ist schlimm an Verpackungen?
Es gibt so viele unnötige Einwegverpackungen. Oft sind sie aus endlichen Ressourcen wie beispielsweise Plastik, produziert, die mit viel Aufwand und Energie hergestellt werden müssen. Nach der Benutzung werden sie meist nicht ordentlich getrennt und landen in den Weltmeeren. Der zweite wichtige Punkt ist für uns die enorme Lebensmittelverschwendung. In den Haushalten wird viel weggeschmissen. Hier im OHNE Laden kann man genau so viel kaufen, wie man wirklich braucht. Dadurch gehen viele Leute, die hier einkaufen, hier viel bewusster mit den Lebensmitteln um.
Wer sind Eure Kunden?
Neben unseren Nachbarn und Anwohnern aus der Straße kommen unsere Kunden tatsächlich aus ganz München. Wir haben sogar einen, der mit dem Fahrrad aus Karlsfeld kommt – ein Strecke von rund 15 Kilometern.


Wie geht es im OHNE Laden weiter?
Wir haben so viele Ideen, die wir gern umsetzen würden. Es gibt zum Beispiel den Gedanken, dass Anwohner uns vormittags ihren Einkaufszettel vorbeibringen, wir über den Tag packen und sie ihre Bestellung Abends nur noch abholen müssen. Das Gleiche würde zum Beispiel auch via Email gehen. Außerdem würden wir gern mehr Events und Veranstaltungen machen. Hannah und Carlo leben ja auch schon lange Zero Waste und ziehen ihre beiden Kinder Zero Waste auf. Sie haben dadurch viel Erfahrung, die wir gern weitergeben wollen.













OHNE – der verpackungsfreie Supermarkt
Schellingstr. 42
80799 München
U-Bahn: Universität
Website: OHNE-Laden
E-Mail: info@ohne-laden.de
Öffnungszeiten
Mo-Fr 09.00 – 19.00
Sa 09.00 – 17.00

FOTOS: Marcus Werner
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