Das hätten sich die Aktivisten von Fossil Free Berlin selbst nicht träumen lassen. Eineinhalb Jahre nach dem Start ihrer Kampagne dafür, öffentlicher Gelder aus klimaschädlicher Kohle, Öl und Gas abzuziehen, haben sie jetzt einen fast unglaublichen Erfolg gefeiert: Der Berliner Senat hat diese Woche einstimmig beschlossen, sein Aktienportfolio so umzuschichten, dass es klimaneutral wird. Das bestätigte Fossil Free-Unterstützer Mathias von Gemmingen im VIERTEL \ VOR Interview.
Und es kommt noch besser! So setzt sich der Berliner Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen mal eben an die Spitze dieser Divestment-Bewegung – und entwickelt die Idee sogar weiter. „Noch in diesem Jahr soll ein komplett neuer Aktienindex aufgesetzt werden, der frei von Unternehmen ist, die ihr Geschäft mit Kriegswaffen, Atomenergie oder fossilen Brennstoffen machen“, so Kollatz-Ahnen in der aktuellen Ausgabe der ZEIT. Das ist doch mal eine Ansage!
Die Bundesbank, wo das Geld verwaltet wird, legte dieses bisher vor allem in den größten Unternehmen des DAX und EURO-STOXX an. Deshalb konnte man bis jetzt nicht ausschließen, dass das eigene Geld via Fonds in solchen Unternehmen investiert wird. Mit dem neuen ÖKO-Index ändert sich das. Dieser steht nach dessen Entwicklung dann nicht nur Berlin zur Verfügung, sondern über die Bundesbank sogar jeder Stadt, jeder Kommune und jedem Bundesland in Deutschland.
Das Berliner Beispiel zeigt, wie wirksam das Engagement und die Arbeit von Aktivisten wie Fossil Free Berlin sein kann. Mit dem Öko-Index ergibt sich für die Klimabewegung ein neuer, sehr wirksamer Hebel, der es den Parlamenten leicht macht, diesen umzulegen.
Was sie vielleicht von Euch noch brauchen, ist ein bisschen Druck! Diesen kann man zum Beispiel in einer der regionalen Fossil Free Gruppen organisieren und an seine politischen Vertreter herantragen.
Wir freuen uns über die Vorreiterrolle Berlins und gratulieren Fossil Free Berlin, die sich zu Recht als das Gewissen der Politik verstehen. Finanzexperten, die dabei helfen möchte, den neuen Öko-Index mit aufzusetzen, können sich noch bis zum 15. Juli bei der Stadt Berlin bewerben.
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