V \ V Vanlife – FÜNF WOCHEN ROADTRIP DURCH ITALIEN UND KORSIKA

Die vergangenen fünf Wochen riechen nach Blüten und Gräsern, nach frisch gekochter Pasta, nach Salzwasser und Sonnencreme – und vor allem riechen sie nach Freiheit. Nach diesem Gefühl nichts zu müssen und wenig zu wollen. Außer viel Ruhe und Sonne und Natur.

Zugegeben, der Entschluss, den Blog und ein paar volle To-Do-Listen mehr als einen Monat lang ruhen zu lassen, hat ein bisschen Überwindung gekostet. Sobald man sich allerdings die ersten 100 Kilometer von dem Ort wegbewegt hat, wo besagte Listen liegen, werden sie erstaunlich schnell erstaunlich irrelevant. Und endlich rückt wieder in den Vordergrund, was wirklich wichtig ist. In unserem Fall: la dolce Vita – so nachhaltig wie möglich, natürlich.

Hier kommen die schönsten Stationen des Viertel \ Vor-Roadtrips durch Italien und Korsika:

Bodensee

Zum Start, der Klassiker. Statt wie geplant morgens zwischen 9 und 10 morgens fahren wir um 16:30 Uhr los. Nach einem Zwischenstopp bei Freunden in Stuttgart ist klar: Wir müssen jetzt raus! Raus aus allem, was sich nach Alltag anfühlen könnte, raus aus Deutschland und rein ins Urlaubsgefühl. Für Bregenz entscheiden wir uns also eigentlich nur, weil’s schon in Österreich liegt. Generell fühlt sich am Bodensee aber quasi alles nach Erholung an. Weite Teile des Ufers sind natürlich gehalten, das Wasser ist auch mal wild, der Himmel endlos und immer in Bewegung. Nach ein paar Stunden Strahlesonne auf der Alp kann man da schon mal von Weltuntergangs-Regen überrascht werden – und sich dann wieder über schönes Wetter freuen.

Unsere Campingplatz-Empfehlung: Bio-Camping Mexico

Unser Tipp: Für alle, die generell auf Öko stehen, gibt es ausgesprochen viele gute Adressen gesammelt auf Biobodensee

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Südtirol

Wenn wir schon mal on the road sind, nehmen wir gern das Angebot an, unseren Van auf der Reise auch mal zu verlassen. Zumindest vorrübergehend. Unterwegs testen wir vier Bio Hotels. Numero Uno: der Pennhof Barbian. Hier lernen wir, wie sich mit viel Stil und Style Öko-Urlaub auf dem Bauernhof interpretieren lässt. Lieblingsplatz: Bei den Tieren von Landwirt Hans Jörg oder am Gemüsegarten seines Bruders, Hotelier und Koch Elmar. Und natürlich im Natur-Infinity-Pool, wo wir die meiste Zeit verbringen. Alles mit Wahnsinns-Blick auf die Bergketten des Schlerngebietes. Abends strahlen die Berge rosa. Kein Scherz!

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Bologna

„Wenn jemand fragt wohin du gehst, sag nach Bologna – wenn jemand fragt wofür du stehst, sag für Amore“, singt die österreichische Band Wanda. Und wir singen mit. Schließlich ist es einfach, sich in die norditalienische Stadt zu verknallen.

Essen: Zu Mittag direkt in der Markthalle Mercato Delle Erbe

Drinks: Auf der Piazza Verdi und im jüdischen Viertel vor der Sette Chiesi

Unser Tipp: zwischendurch Schatten-Chillen in einem der City-Parks

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Toskana

Die Toskana ist ein Meer aus wogenden Blumen, Kräutern und Gräsern, die so hoch und stolz stehen, dass sich ein Erwachsener leicht darin verstecken kann. Oder auch zwei Erwachsene mit einem Auto. Hier machen wir jeden Tag ordentlich Strecke, weil wir uns kaum satt sehen können an den engen Straßen und der weiten Natur. Dazu besuchen wir kleine Bergdörfer, die in der Sonne schlafen und in denen vor jeder Tür Blumen oder Kakteen stehen. Auf Einladung von Bio Hotels besuchen wir das Öko-Weingut La Pievuccia, ein so genannter Agritourismo, also die Mischung aus Landwirtschaft und Hotel. Und eine echte Oase mit hohem Lerneffekt für alle, die sich für selbst angebautes Obst- und Gemüse interessieren.

Lieblingsplatz: Die Hängematten auf La Pievuccia, die Bank hinter dem Stadtor Porta del Triano am Rand von Montefollonico

VV-Tipp: On the road nach verlassenen Grundstücken Ausschau halten und den verwilderten Gärten einen (Schlaf-)Besuch abstatten. Für alle, die legal Campen wollen, gibt es neben den üblichen Plätzen auch günstigere Wohnmobilparkanlagen

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Korsika

Von Livorno aus nehmen wir die Fähre nach Bastia, knallen uns an Deck auf die Sonnenseite und freuen uns auf Annas Lieblingsinsel – auf der uns neben Urlaub kurz auch Arbeit erwartet. Ein Job, der sich kaum nach Job anfühlen wird. Denn auf der Farm von Essences Naturelles Corses dürfen wir in Zusammenarbeit mit Primavera Life lernen, wie aus wildem Rosmarin und frischen Rosen Essenzen für Aromaöle und Naturkosmetik entstehen. Wir parken den Van auf dem Grundstück guter Freunde an der Costa Verde. In der beeindruckenden Vegetation der Insel finden wir Ruhe an menschenleeren Stränden. Gesteigert wird das Beachlife-Feeling auf unserem Weg gen Insel-Süden: An der unglaublichen Playa Rondinara finden wir, was wir gesucht haben: einen Campingplatz im Nichts. Und karibische Strände, an denen wir wahlweise alleine liegen oder bei einem Cocktail Yachten und Jet-Skis beobachten können. Wir sammeln Plastikmüll aus dem Sand. Auf dem Weg durch die Felsen begegnen uns Kühe. Auf dem Weg zur Fähre besuchen wir Bonifacio. Eigentlich wollen wir nicht gehen.

VV-Tipp: Unbedingt hinfahren – und alles entdecken

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Rom

In der ewigen Stadt waren wir beide noch nie. Wir sind positiv überrascht, wie ruhig Rom wirkt, obwohl es überall von Touristen wimmelt. Wahrscheinlich liegt’s daran, dass es auf Grund der schmalen Gassen kaum Autos in der Altstadt gibt. Oh wie schön wären KFZ-freie Innenstädte überall! Das denken wir kurz – und werfen uns dann rein ins Vergnügen aus Food und Historie. Und in unser Kingsize-Bett im unglaublichen Hotel Raphael, dem luxuriösesten der Bio-Hotels auf unserer Reise. Das Restaurant auf dem Rooftop kocht auf Sterne-Niveau. Und ausschließlich vegetarisch. Das hat anfangs Gäste gekostet. Bringt aber auch immer neue dazu.

Schlafen: Highclass im Hotel Raphael, easy im Airb’n’b oder a la Vanlife auf dem Campingplatz Flaminio oder im Camping Village Rom

Essen: Highclass auf dem Rooftop im Mater Terrae, sehr gut und sehr italienisch bei Da Francesco und Cantina e Cucina

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Chinque Terre

Von Rom in den Nationalpark Cinque Terre führt unsere längst als Lieblingsstraße auserkorene SS1 entlang der italienischen Riviera. Wir halten im mondänen Castiglioncello und staunen später über Küstenkilometer voller Banios, den Strandbädern in denen Liege an Liege steht, bei Viareggio. Der letzte Teil der Strecke führt über steile Bergstraßen und bietet beste Aussichten. Wir bleiben in Levanto, feiern durch Zufall erst den italienischen Nationalfeiertag und dann den 60. Geburtstag des naturnahen Campingplatzes Aqua Dolce mit Frei-Drinks, Gratis-Pizza und Live-Musik. An unserem ersten und einzigen Regentag in Italien machen wir eine Bootsfahrt zu den fünf Dörfern die der Region ihren Namen geben – ok, in unserem Fall wird wegen der Wellen nur in zweien angelegt.

Fazit: Schiff fahren ist hier ein Must Do. Und das kann man auch bei schlechtem Wetter machen – wenn man nicht schnell seekrank wird… Ansonsten fährt auch ein Zug, für den’s günstige Tages-Tickets gibt

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Turin

Die wahrscheinlich unterschätzteste Stadt Italiens. Weil Turin so nah an Mailand liegt, kommt kaum ein Tourist her. Zum ersten Mal seit Wochen hören wir wirklich nur italienisch. Wir sitzen am Po, dem Fluss, im Parco del Valentino, der als Central Park Turins gilt, schlendern durch das upcoming Industrieviertel Parco Dora und verbringen den Abend San Silvano, das sobald es dunkel wird wie ein einziges Open-air-Restaurant wirkt.

Essen: Bottega Baretti, Scannabue Cafe, Pizzeria Casa Crimea

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Comer See

Wer direkt vom Mittelmeer an den Comer See kommt, der kommt kaum drum rum, ihn als ein bisschen zu dunkel und zu wenig italienisch zu empfinden. Zu unrecht! Denn natürlich ist die langjährige Wahlheimat von George Clooney wirklich schön – für einen See. Gut Campen lässt sich auf den kleinen Plätzen EuropaMagic Lake, Panorama und La Breva die alle einen eigenen Wasserzugang (zum Kiesstrand) haben.

Beste Badestellen mit Sandstrand: Gravedona, Gera Lario, Colico

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Tirol

Man hört’s vielleicht schon raus: Bella Italia verlassen wir mit großem Abschiedsschmerz und mindestens einem weinenden Auge. Aufmunternd wirkt die schöne Strecke durch die Schweiz Richtung Tirol mit eisblauen Seen und vielen Aussichtspunkten. Angekommen in Tirol tröstet uns das letzte Bio Hotel unserer Reise über alle Wehmut hinweg. Im Aktiv- und Wellness Hotel Holzleiten versuchen wir uns im Tennis und gönnen uns noch zwei Tage Sauna, Naturpool und volles Bio-Food-Verwöhnprogramm. In der schönen Umgebung können Urlauber außerdem Radfahren und Wandern – und sich mit der Hotel eigenen App die besten Routen, und Tourenvorschläge suchen. GPS genau und auch offline ohne Roaming-Kosten.

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Zusammengefasst

 

Ausstattung: je ein Karton Kleider für jeden von uns, ein Karton Waschzeug und Handtücher und einer mit Gaskocher, Espressokanne, zwei Alutellern, unseren Dopper-Flaschen, zwei Schraubgläsern für Kaffee to go, Besteck, Pfeffer, Salz. Dazu zwei Camping-Stühle, ein Klapptisch und ein Little-Sun-Charge für Solarenergie und Licht. Darüber liegt unser Bett, ganz einfach selbst gebaut aus starken Restholzlatten und einer Schaumstoffmatratze. Mückennetz, Handys, ausgewählte Playlists und ausgeprägte Abenteuerlaune – fertig.

Urlaubslektüre: Wohlstand ohne Wachstum (Tim Jackson), Eine kurze Geschichte der Menschheit (Yuval Noah Harari), Unterleuten (Julie Zeh), Memoiren einer Tochter aus gutem Hause (Simone de Beauvoir), Ein gutes Buch (Milena Glimbovski & Jan Lenarz), Spiegel, Zeit

Bester Streckenabschnitt: SS1
Der Ort an den wir sicher wieder kehren: Korsika, Rom

Favorite Food: Pasta. Basta.

Learnings: Italien geht easy für Vegetarier und Veganer – und Trinkflasche mitnehmen, überall sind Brunnen

Und dann gibt’s noch: Die meist gehörten Hits aus fünf Wochen VVVanlife

FOTOS: Marcus Werner

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9 Kommentare

  1. Toll! Toll! Toll!
    Die Bilder sind ein Traum. Schön zusammengefasst & dennoch auch schön, dass ihr wieder da seid. 😉

    Antworten
  2. Toller und inspirierender Reisebericht! Da bekommt man gleich Lust, sich auch auf den Weg zu machen!

    Antworten
  3. Tolle Fotos! Und vielen Dank für die Tipps von Campingplätzen und Restaurants, davon steuern wir bestimmt den einen oder anderen Platz an.

    Antworten
  4. Klingt nach einer großartigen Tour! Die Bilder sind ein Traum.
    Viele Grüße
    Elisabeth

    Antworten
  5. Toller Reisebericht!
    Was Euch für Euren Caddy für die nächsten Trips noch fehlt – eine richtige BiberBox: http://www.biberbox.de

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