
Heute vor vier Jahren haben Männer ihre Frauen verloren, Mütter ihre Kinder, Menschen einen besten Freund, ein Bein oder ihre Hoffnung. Heute vor vier Jahren ist in der Stadt Sabhar in Bangladesch ein achtstöckiges Gebäude eingestürzt. Im so genannten „Rana Plaza“ waren die meisten Etagen an Textilfirmen vermietet. 1127 Arbeiter und Arbeiterinnen starben, 2438 wurden verletzt, während sie unter ausbeuterischen Bedingungen günstige Kleider für den Weltmarkt fertigten. Seitdem ist die Katastrophe Sinnbild für die unmenschlichen Zustände in der Textilindustrie – aber auch der Auslöser für ein weltweit wachsendes Engagement dagegen. Und seitdem fragen tausende Menschen am 24. April: „Who made my clothes“.
Wie’s geht? Dank Internet ganz einfach: Schild mit entsprechender Frage drauf malen oder ausdrucken, Klamotte auf Links ziehen, sich mit beidem fotografieren, posten, fertig. Simpel für den Einzelnen, effektiv, wenn’s viele machen. Denn so bewegen wir Labels, Hersteller und (Fast) Fashionketten zum antworten – oder können sehen, wer uns keine Antwort gibt.
Erdacht wurde diese schöne Bewegung, die neben Auskünften vor allem auch Aufmerksamkeit fürs Thema bringt, von der Fashion Revolution Bewegung, die international aktiv ist und in Deutschland vor allem vom Berliner Verein Future Fashion Forward angetrieben wird. So ist aus dem Fashion Revolution Day (heute) mittlerweile eine ganze Future Fashion Week geworden (diese). Und deren Auftakt feiern wir heute mit dem re:fash:dialogue im Neuköllner Agora Rollberg.
Passend zum diesjährigen Aktionsmotto „Money Fashion Power“ spricht Anna mit einem wahren Power-Panel über die Frage, wie sich Slowfashion nach vorne bringen lässt – ohne auf die üblichen Konsumtools der Werbeindustrie herein zu fallen: Wir freuen uns auf eine inspirierende Diskussion mit der Femnet e.V.-Vorsitzenden Dr. Gisela Burckhardt, Silke Bolms von der Agentur Silk Relations, MTV-Style-Redakteurin und Videohost Wana Limar, Armedangels-Brandmanagerin Steffi Wolter und Future-Fashion-Forward-Gründungsmitglied Max Gilgenmann. Und wir freuen uns auf Euch!
Der Eintritt zum Event, während dem auch der neue Fair Fashion Guide von Femnet vorgestellt wird, ist frei. Neben rein verbalem Input gibt’s auch Musik von Jonathan Kluth, die Möglichkeit eigene Shirts, Stoffbeutel und Co. passend zur Fashionrevolution zu gestalten – sowie natürlich eine Fotowall, vor der sich alle, die’s noch nicht gemacht haben, mit dem Etikett nach außen fotografieren lassen können. Und nach heute Abend gibt’s noch bis Freitag jeden Tag ein spannendes Programm.
Übrigens nicht nur in der Hauptstadt! Auch an anderen Orten, zum Beispiel in Hamburg, setzen engagierte Slowfashion-Squads, Secondhand-Queens und textile Jediritter mit schönen Aktionen schöne Zeichen für mehr Fairness, mehr Transparenz, mehr Nachhaltigkeit. We like!
Checkt die Hashtags #whomademyclothes #fashionrevolution #fashionrevolutionday und #fashionrevolutionweek und findet raus, wo ihr mitmachen könnt. Und was jeder darüber hinaus jeden Tag tun kann? Und natürlich niemals aufhören zu fragen: Wer hat diese Klamotte gemacht?

HEADER: Sascha Bente
(Wir fragen: Armedangels und H&M Conscious – den Rolli hat Anna seit vielen Jahren…)
VIDEOS: BBDO / Fair Fashion Squad Hamburg
(Kleiderei, Bridge & Tunnel, Kunstkinder Mag, B-Lage, Kluntje, Mojo Store)
Andere Meinungen
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