Hey, super Idee! Wir vermarkten ein Grundnahrungsmittel, das jedem Haushalt in Deutschland dankenswerterweise eh schon zur Verfügung steht. Wir verpacken’s nur neu. Natürlich aufwendig! Dann stellen wir’s in den Supermarkt, schreiben irgendwas mit Gestein und Mineralien drauf und schwupp: Schon shoppen alle bei uns, was sie eigentlich längst haben. Ach so, und wegen des ganzen Mülls, da machen wir dann was mit Recycling. Toll, oder?
Say what?!
Die PET-Flasche gilt zu Recht als einer der größten Marketingcoups unserer Zeit. Denn Mal ehrlich, was Wasser in Plastik angeht, lassen wir uns hierzulande wirklich ziemlich an der Nase herumführen. Ein Liter abgefülltes Wasser kostet etwa 50 Cent. Für den gleichen Preis kann man im Durchschnitt 500 Liter aus der Leitung zapfen.
Warum rennen wir also los und schleppen den ebenso teuren, wie schweren Sixer in den sechsten Stock, wenn wir unser Trinkwasser – das übrigens größtenteils auch aus Quell- aka Gesteinswasser besteht – eigentlich auch kurz in der Küche abfüllen könnten? Was da dann fröhlich aus der Leitung sprudelt, gilt immerhin als das am strengsten kontrollierte Lebensmittel des Landes. Ja, auch strenger kontrolliert, als das Wasser in der Plastikflasche. Ein Beispiel dafür ist die Pestizidprüfung, die es für Flaschenwasser nicht gibt.
Und so ergab ein Check der Stiftung Warentest letzten Sommer einmal mehr, dass 14 von 20 getesteten Mineralwässern Rückstände enthielten: von Pestiziden, von einem synthetischen Süßstoff und von einem Korrosionsschutzmittel. Weiter finden Forscher in Plastikflaschenwasser immer wieder hormonell wirksame Substanzen, deren Ursprung weitgehend ungeklärt, vermutlich aber zumindest zum Teil auf die PET-Flache zurückzuführen ist.
Überhaupt hat die olle Flasche eigentlich nur Nachteile. Der Kunststoff PET wird mit hohem Energieaufwand aus dem zunehmend knapp werdenden Rohstoff Erdöl hergestellt. Bringt man sie brav zum Pfandautomaten, beginnt ein langer Transport- und Einschmilzprozess, der wieder Energie verbraucht und Emission erzeugt. Fakt ist außerdem, dass längst nicht alle Plastikflaschen, und schon mal gar nicht alle Deckel, überhaupt recycelt werden. Viele wandern in den Hausmüll, werden als solcher verbrannt. Sprich: erzeugen neue Treibhausgase und tragen zur Klimaerwärmung bei.
Ach, und apropos Erwärmung. Wenn man Flaschenwasser zu lange offen rumstehen lässt, wird es schal und verändert seinen Geschmack. Aus dem Hahn hingegen kann jeder einfach die Menge abfüllen, die er will und braucht. Wer den Taste noch verbessern möchte, kann es filtern. Und zum Mitnehmen gibt’s doch so viel schönere, kleine Fläschchen! Zum Beispiel von Klean Kanteen, Soulbottles, Emil oder Dopper. Schaut sie Euch mal an.
Foto: Marcus Werner
4 Kommentare
Oh man darüber habe ich noch nie nachgedacht..shame on me… Mein nächster Kauf ist dann ein Wasserfilter! Was haltet ihr eigentlich von diesem Sodastream? <3
Hey Andrea, zu Sodastream können wir nicht wirklich was sagen. Ich glaub, wenn man Kohlensäure gern hat, ist das ne gute Alternative. Wir selbst haben so eine einfache Kanne mit Wasserfilter. Die können wir sehr empfehlen. Liebe Gruesse!
Euer Pitch das mal ist absolut spitze!
Vielen Dank Jael, wir finden’s auch cool 😉
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