Mehr als just another Eco-Special-Edition? 5 Fragen an Palladium (Werbung)

Fotos: Mina Schmidt

Werbung // Dieser Artikel erscheint aus Überzeugung – und mit freundlicher Unterstützung von Palladium

Keine Frage, Nachhaltigkeit ist zum Buzzword geworden. Für uns Freud und Leid. Schließlich ist es wahnsinnig wichtig, dass insbesondere die zweitschmutzigste Industrie der Welt endlich beginnt, eco-faire Produktion als etwas Wünschenswertes zu betrachten. Andererseits folgt dem Buzzword leider viel zu oft das Greenwashing. Und so verdrehen wir ganz gern erstmal die Augen, wenn ein konventionelles Label dieser Tage mit einer grünen Kollektion daherkommt.

Zu Recht? Das ist die Frage. Schließlich müssen auch kleine Schritte gewürdigt werden und keine große Brand lässt sich schnell von konventionell auf slow umstellen. Langsam hingegen ist durchaus machbar. Das zeigt Palladium, eine Brand, die am Anfang steht – aber viel erreichen will. Wir haben den neuen neue Pampa High Recycled WP+ aus der Palladium Earth Collection getestet (Fazit: komfortabel und wirklich wasserdicht) – und Sales-Manager Jamel Khadir und Design-Chef Adrien Touati aus dem Palladium-Headoffice in Paris fünf Fragen zum Öko-Umstellungsprozess gestellt (Fazit: sympathisch und wirklich on their way). Was meint Ihr?

1.

Mit dem Palladium „Organic Canvas Boot“ wart Ihr 1991 Vorreiter in Sachen nachhaltige Schuhmode. Was hat Euch davon abgehalten eco-fair weiterzuarbeiten? 

Jamel: Als unser erster Bio-Schuh auf den Markt kam, waren wir in der Tat Pioniere und haben sogar Nachhaltigkeits-Auszeichnung für diesen Schuh bekommen. Die frühen 90er Jahre waren der Beginn der politischen Grünen in Europa. Trotzdem waren die Menschen unserer Meinung nach noch nicht bereit, für Produkte aus Bio-Baumwolle drauf zu zahlen. Anstelle von Schuhmode, die sich nach schnelllebigen Trends richtet, haben wir aber sehr bewusst Funktionsschuhe entworfen, die zu langlebigen Ikonen wurden. Schon in den 80er Jahren trugen Wissenschaftler*innen, die sich für den Schutz der Natur einsetzen, Palladium. Forschung und Naturschutz waren schon immer Teil unserer DNA.

2.

Aktuell stellt Ihr nach und nach, Kollektion für Kollektion um. Was bedeutet das? Welche sind konkret die nächsten Schritte in Richtung Fair Fashion? 

Jamel: Wir haben den Anteil umweltfreundlicher Lösungen in unseren Kollektionen während der vergangenen drei Jahre schrittweise erhöht, unser Bio-Baumwolllinie erweitert und eine Recycling-Kollektion eingeführt. Dazu gehören funktionelle wasserdichte Schuhe – wie der neue Pampa High Recycled WP+ in Kooperation mit dem B-Corp-Unternehmen Finisterre – aus recyceltem Nylon, Gummi und Metall. Die Schnürsenkelenden sind biologisch abbaubar.

Darüber hinaus haben wir eine eingehendere Analyse in die Wege geleitet, um zu prüfen, wie wir unsere bestehenden Klassiker verbessern und sicherstellen können, dass alle unsere Canvas-Stiefel nachhaltiger und vegan-freundlich sind. Das haben wir uns auch von der Tierschutzorganisation PETA genehmigen lassen. Wir sind Partnerschaften mit Fabriken eingegangen, die unsere Standards einhalten und die Produktion entsprechend zertifizieren können. Mittlerweile sind ungefähr 25 Prozent unser Produktion Teil unserer sogenannten Earth-Kollektion. Tendenz steigend! Jeder neue Launch soll eco-fair werden.

Wir haben die Absicht, ein immer tieferes Verständnis für unsere Unternehmensmission und nachhaltige Entwicklung zu bekommen. Wir werden diese Bewegung durch unsere Kollektion beschleunigen, denn es gibt keinen Weg zurück. Die gesamte Sport- und Modeindustrie muss entsprechend handeln: Produkte mit längerer Lebensdauer, wenn möglich lokal produzieren, Geschäftsmodelle für Sammlung und Recycling unterstützen, die Produktion von Samples reduzieren.

3.

Warum ist die Step by Step Lösung für eine konventionelle Brand im allgemeinen und Euch im Speziellen ein guter Weg?

Adrien: Für eine Brand mit einer derart langen Geschichte wie Palladium, ist es eine Herausforderung, nachhaltig zu werden. Wir müssen alle Produktionsprozesse hinterfragen und untersuchen und neue Lösungen finden, die Produkte herzustellen. Die bereits erwähnte Earth Collection ist eine Capsule-Linie, die uns die Möglichkeit gibt, neue nachhaltige Prozesse und Materialien zu testen. Heute ziehen sich die Learnings daraus durch all unsere Produktkategorien.

Kooperationspartner wie Finisterre haben aktuell viel mehr Erfahrung auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit als wir. Dass sie Interesse an unseren Eco-Initiativen zeigen, motiviert uns dazu mit neuer Energie weiter an nachhaltigen Lösungen zu arbeiten.

4.

Zum Beispiel an Kreisläufen? Der neue Pampa High Recycled WP+ besteht aus recycelten Materialien. Lassen sich diese denn später auch weiter im Zyklus halten?

Adrien: Genau. Derzeit haben die meisten unserer recycleten Innovationen mindestens das das Global Recycled Standard-Siegel (GRS). Es garantiert, dass alle Materialien recyclet sind, beachtet aber auch die sozialen und ökologischen Konditionen, unter denen die fertigen Stoffe produziert wurden. Ob der Schuh selbst komplett recycled werden kann? So weit sind wir noch nicht, aber es ist Teil unserer Forschung.

5.

Ihr habt Samples, also Schuhe, die an Presse, Influencer und Co. ausgegeben werden erwähnt. Wie geht Ihr mit Rückläufen von Werbe-Shootings und Überproduktion um?

Adrien: Wir arbeiten momentan hart daran, die richtige Menge zu produzieren und möglichst gar keinen Overstock zu generieren. Wenn doch etwas übrig bleibt, werden die Produkte als Prototypen oder in der Sample-Entwicklung genutzt.

In Deutschland spenden wir seit einigen Saisons die Samples an One Warm Winter und arbeiten auch sehr eng mit einer Upcycling-Künstlerin aus Berlin zusammen, die den Boots und Sandalen neues Leben einhauchen. Diese Initiative unserer deutschen PR-Verantwortlichen Maria Ziemann kam so gut an, dass sie mittlerweile auch für die anderen Märkte übernommen wurde. Einlagern oder gar zerstören, wie es sonst oft üblich ist, kommt für uns nicht in Frage.

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